Warum demonstriert Daryl Hannah gegen Fracking?

Setzt sich gegen Fracking ein: Daryl Hannah

Daryl Hannah (Mitte) vor dem Weißen Haus in Washington, D.C.

Die Fans von Daryl Hannah haben sich mittlerweile daran gewöhnt, dass die Schauspielerin sich lieber für den Umweltschutz einsetzt als für neue Filme vor der Kamera zu stehen: Sie nutzt ihren Promi-Status, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, welche Dinge unserem Planeten schaden. In dieser Mission zog sie am 22. August diesen Jahres mit Mitgliedern des Bündnisses Americans Against Fracking vor das Weiße Haus in Washington, D.C., um US-Präsident Barack Obama eine Petition für das Verbot von Fracking zu überreichen. Eine Aktion, die über die Grenzen der USA hinweg für Aufsehen sorgte.

Was ist Fracking eigentlich?

Fracking ist die Abkürzung für „Hydraulic Fracturing“, was so viel bedeutet wie „aufbrechen mit Wasser“. Es ist die Bezeichnung für eine Methode der Erdöl- und Erdgasförderung, bei der Flüssigkeit in mehrere hundert Meter tiefe Gesteinsschichten gepresst wird. Dadurch entstehen feine Risse, die von der Flüssigkeit gleichzeitig geweitet und stabilisiert werden. Die Folge: Die Gas- und Flüssigkeitsdurchlässigkeit wird erhöht, Erdgas und Erdöl können leichter zur Bohrung hin fließen. Rein wirtschaftlich betrachtet ist die Methode sehr effektiv – ökologisch betrachtet jedoch sehr umstritten.

Was spricht gegen Fracking?

Bohrtechniken bergen generell Risiken für die Umwelt, da sie immer einen Eingriff in die Natur darstellen. Beim Fracking gibt es jedoch über das normale Maß hinaus weitere Probleme: Pro Bohrung werden nicht nur rund zehn Millionen Liter Wasser und Quarzsand ins Gestein gepresst, sondern auch bis zu zwölf verschiedene Chemikalien. In den USA konnte nachgewiesen werden, dass diese so genannten Additiva (deutsch: Zusätze) teilweise zu einer Verunreinigung des Grundwassers geführt haben. Das zurückgepumpte Wasser, das noch immer eine hohe Konzentration an Chemikalien aufweist, hat wiederum das Oberflächenwasser verunreinigt. Hinzu kommt, dass es mitunter zu einer Verlagerung von Stoffen aus einer Lagerschicht in eine andere kommt, wodurch das Ökosystem empfindlich gestört werden kann.

Gibt es Alternativen zum Fracking?

In den USA wird vor allem Erdgas seit Anfang des 21. Jahrhunderts mit Fracking gefördert. Als die Methode auch in europäischen Ländern vermehrt angewendet werden sollte, entstand eine noch immer anhaltende Debatte: Es gibt viele Kritiker, die den wirtschaftlichen Vorteil nicht in Kauf nehmen wollen, wenn die Umwelt dadurch nachhaltig geschädigt wird – vor allem wenn es nicht zwingend notwendig ist. Es gibt noch immer genügend natürliche Erdöl- und Erdgasvorkommen auf der Erde, sie müssen nur gefunden werden. Dabei dienen Erdbeobachtungssatelliten als technische Spürnasen: Sie messen kleinste Anomalien im Erdkrustenmagnetfeld, die auf Lagerstätten hindeuten. Am Ende muss der Mensch entscheiden, wie er diese Quellen anzapft …

Foto: Twitter.com/dhlovelife (Twitter-Account von Daryl Hannah)

17. September 2013
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