Das Ozonloch und seine Beobachter

Sonnenbrand, verbrannte Haut, Hautkrebs. Wer sich aus den Neunziger Jahren an die Warnungen vor dem „Ozonloch“ erinnern kann, wird sich wohl nie wieder ganz ungeschützt der Sonne aussetzen. Die Sonne sorgt für Leben, aber zu viel Sonne kann schädlich sein.

Im Normalfall schirmt uns die Atmosphäre von der energiereichen UV-Strahlung der Sonne ab. Dafür sorgt die Ozonschicht, und die hatte im vergangenen Jahrhundert ernsthaft Schaden genommen. Zu viele schädliche Chemikalien hatten das Ozon in großer Höhe angegriffen; vor allem die bekannten FCKW, die damals aus Spray-Dosen und entsorgten Kühlschränken in die Atmosphäre flüchteten. Das Ozon-Schutzschild war schließlich über den Polen so ausgedünnt, dass man vom Ozonloch sprach. Das „Loch“ über der Antarktis reichte gar bis nach Australien.

Dass sich die Ozonschicht heute langsam wieder erholt, haben wir auch einer Technologie zu verdanken, die wir selten zu sehen bekommen, obwohl sie immer über unseren Köpfen schwebt: Satelliten. Mit ihnen konnten Forscher die Erde endlich „von außen“ beobachten, Luftbilder aus enormer Höhe auswerten und eben sogar die Zusammensetzung der Erd-Atmosphäre bestimmen. Und man sah, dass der Ozongehalt seit den Siebzigerjahren stark abgenommen hatte.

Voraussetzung dafür war die Weltraumforschung, die sich am 20. Juli 1969 zum Weltereignis schlechthin verdichtete: Die beiden Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin landen auf dem Mond. „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“ Der Funkspruch – live im Fernsehen übertragen – brannte sich ins Gedächtnis der Menschheit ein. Und wenn sich das Ereignis nun zum 44. Mal jährt, erinnern sich Millionen Menschen mit Freude an den „großen Sprung“.

Die Entdeckung des Ozonlochs war an sich kein Grund zur Freude, führte aber 1987 zum Protokoll von Montreal und zum Verbot von FCKW und vielen anderen Ozonschicht-schädlichen Stoffen in der Industrie. Bis heute hat sich die Ozonschicht nicht ganz erholt. Aber dank Satellitenbeobachtung wissen wir, dass es heute um die Ozonschicht wieder besser steht, also auch, dass die ergriffenen Maßnahmen wirken.

Wenn Du Dich diesen Sommer in der prallen Sonne aufhältst oder am Strand sonnst, solltest du Deine Haut unbedingt mit UV- Sonnencrème vor der UV-Strahlung schützen. Und vielleicht wirfst Du mal einen Blick nach oben in Richtung jener Satelliten, die die Ozonschicht vermessen. Sie sind unsichtbar, aber sie sind für Dich da.