Hightech in der Not

Der 19. August ist seit 2008 der Internationale Tag der Humanitäre Hilfe. Er wurde von der UN Generalversammlung ins Leben gerufen, um die Arbeit der vielen Helfer zu würdigen. Denn sie arbeiten unter schwierigsten Bedingungen und helfen den Menschen in der Not.

Ein großes Dankeschön müsste dabei auch an die Satelliten gehen, die unsere Erde umkreisen. Warum? Ganz einfach: Um ihre Einsätze schnell und präzise planen zu können, brauchen Hilfsorganisationen vor allem eins: aktuelle Informationen über die Lage in den Krisengebieten. Und die bekommen sie von Erdbeobachtungssatelliten am schnellsten.

Ursprünglich sollten die Satelliten Naturphänome erforschen, die man bislang noch nicht ganz verstanden hat. Zum Beispiel das Abschmelzen der Eismassen an den Polen oder die Entwicklung des Ozonlochs. Inzwischen werden die wissenschaftlichen Daten aber auch anderweitig genutzt – unter anderem bei Naturkatastrophen. Satellitenbilder von den betroffenen Regionen liefern den Rettungskräften wichtige Anhaltspunkte: Welche Gebiete sind am stärksten betroffen? Welche Zugangswege gibt es noch? Welche Bewohner müssen zuerst evakuiert werden? Auf diese Fragen geben Satellitendaten im entscheidenden Moment die richtigen Antworten.

In Deutschland haben die Menschen zuletzt bei der großen Flut im Juni 2013 von solchen Satellitendaten profitiert. Mit der Hightech-Unterstützung aus dem All versuchten die Helfer vor Ort, mit Sandsäcken das Schlimmste zu verhindern: Am Zentrum für Kriseninformation (ZKI) entstanden innerhalb weniger Stunden detaillierte Karten von den Hochwassergebieten. Dafür wurden Bilder von modernsten Satelliten verwendet.

Auch die „International Charter on Space and Major Disasters“ eilte zu Hilfe: In solchen humanitären Notfällen schließen sich die Betreiber von Erdbeobachtungssatelliten zusammen und bieten schnellen und kostenlosen Zugang zu aktuellen Aufnahmen von Katastrophengebieten. Mithilfe der Karten konnte nicht nur Menschen in akuter Not geholfen werden. Es war auch möglich, Vorhersagen für den Verlauf der Flut zu treffen und entsprechende Rettungsmaßnahmen einzuleiten.